
Wohnimmobilienmarkt
Der Schweizer Wohnungsmarkt bleibt aufgrund der starken demografischen Entwicklung und der Angebotsverknappung unter erheblichem Druck. Im Jahr 2023 wuchs die Bevölkerung des Landes um 146 900 Personen (+1.7%) und verzeichnete damit den grössten jährlichen Anstieg seit den 1960er Jahren. Dieser starke Anstieg war in erster Linie auf den hohen Wanderungssaldo zurückzuführen, der auch 2024 hoch blieb und Ende November 80 000 Personen überstieg. Die Kombination aus Bevölkerungswachstum und demografischen Veränderungen, wie z. B. eine steigende Zahl kleinerer Haushalte, hat die Nachfrage nach Wohnimmobilien weiter verstärkt.
Trotz dieses Nachfrageschubs bleibt der Wohnungsneubau verhalten, was landesweit zu anhaltend niedrigen Leerstandsquoten von unter 1.0% führt. Diese Angebotsknappheit setzt die Mietpreise weiterhin unter Druck.
Eine wichtige Entwicklung, die im März 2025 erwartet wird, ist die voraussichtliche Senkung des Referenzhypothekarzinssatzes. Da viele Mietverträge in der Schweiz an diesen Referenzzinssatz gebunden sind, könnte eine Senkung des Zinssatzes den Mietern einen gesetzlichen Anspruch auf eine Mietzinsreduktion von rund 2.91% einräumen. Laut Wüest Partner könnte eine Senkung des Referenzzinssatzes um 25 Basispunkte das Wachstum der inserierten Mietpreise in ähnlichem Umfang dämpfen. Aufgrund der starken Nachfrage und des knappen Angebots dürften sich die Mietpreise aber insgesamt weiter nach oben orientieren.
Gleichzeitig wird erwartet, dass die sinkenden Zinssätze die Erschwinglichkeit von Wohneigentum erhöhen werden, was für mehr Mieter einen Anreiz bieten könnte, Wohneigentum zu erwerben. Wenn Bauträger ihren Schwerpunkt auf Eigentumswohnungen verlagern, könnte dies das Angebot an neuen Mietwohnungen weiter einschränken und den bereits hohen Nachfragedruck auf dem Mietmarkt verstärken.
Gewerbeimmobilien
Der Markt für Gewerbeimmobilien in der Schweiz bietet ein gemischtes Bild. Während erstklassige Bürostandorte in den Grossstädten weiterhin stark nachgefragt werden, sehen sich die Büromärkte in den Vororten und in der Peripherie - insbesondere in den Aussenbezirken von Basel und Lausanne - mit steigenden Leerstandsraten konfrontiert. Die fortgesetzte Einführung hybrider Arbeitsmodelle hat zu einer Konsolidierung von Büroflächen geführt, wodurch die Verfügbarkeit älterer Büroflächen in weniger zentralen Lagen zunimmt. Trotz dieser Herausforderungen bleibt das Beschäftigungswachstum ein stabilisierender Faktor, mit einem Anstieg von +26 900 Vollzeitäquivalenten in der ersten Hälfte des Jahres 2024 - eine Verlangsamung gegenüber 2023, aber immer noch positiv.
Im Gegensatz dazu profitieren Logistik- und Einzelhandelsimmobilien weiterhin vom Strukturwandel. Die anhaltende Expansion des E-Commerce hat die Nachfrage nach modernen Lager- und Vertriebszentren angeheizt, insbesondere in gut angebundenen städtischen Zentren. Die Unternehmen legen zunehmend Wert auf einen effizienten Zugang zur Lieferkette, um die Lieferfähigkeit auf der letzten Meile zu verbessern, was die anhaltende Nachfrage nach hochwertigen Logistikimmobilien unterstützt.
Aus der Investitionsperspektive sind zentral gelegene, gut angebundene Büro- und Gewerbeflächen nach wie vor die attraktivsten Objekte. Investoren bevorzugen weiterhin erstklassige städtische Lagen, da Unternehmen moderne, hochwertige Flächen mit guter Verkehrsanbindung und Infrastruktur suchen.
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