In diesem letzten Teil unserer Serie erläutern wir, warum wir uns auf den Infrastruktur-Sekundärmarkt konzentrieren, und warum dieses dynamische Marktsegment ein essenzielles Element unserer Strategie darstellt.
In den letzten Jahren konnte man beobachten, dass das aktive Portfoliomanagement auf der Privatmarktseite eine zunehmend wichtigere Rolle spielt, insbesondere bei Pensionskassen. Die Entstehung des Sekundärmarkts hat den Infrastruktur Markt liquider gemacht, was das Kaufen und Verkaufen von Vermögenswerten für Investoren vereinfacht. Das Gesamtvolumen des weltweiten Sekundärmarktes liegt bei ca. USD 111 Mrd. (Campbell Lutyens 2023) über Buyout, Infrastruktur, Immobilien und Anleihen hinweg, und verzeichnet seit 2014 einen CAGR von 12% (Campbell Lutyens, 2023). Sekundärmarkttransaktionen bieten Flexibilität für Anleger (Limited Partners, LPs), die aus verschiedenen Gründen Liquidität benötigen, z.B. um ihre Portfolios auszugleichen, Kapitalverpflichtungen zu erfüllen oder Cashflow-Bedarf zu decken. Dies bedeutet, dass LPs selbst Liquidität ausserhalb des traditionellen Fondslebenszyklus schaffen und ihre Portfolios aktiv verwalten können, indem sie Kapital reallozieren, um die Gesamtrendite des Portfolios zu verbessern. Manager (General Partners, GPs) nutzen Secondaries in der Regel über „Continuation Vehicles“, um die Haltedauer zu verlängern. Aufgrund der Tatsache, dass der traditionelle M&A- und IPO-Markt aktuell ruhig ist, haben sich die Continuation Vehicles als alternativer Weg etabliert, um Liquidität zu generieren. Daraus wird ersichtlich, dass Secondaries Mehrwert für LPs und GPs schaffen können.
Obwohl der Sekundärmarkt wächst, beläuft sich das Fundraising für diesen nur auf USD 86 Mrd. (im Vergleich zu einem Transaktionsvolumen von USD 111 Mrd.) und einem CAGR von 11% (2019-2024E) (Campbell Lutyens 2023). Aus unserer Sicht ist diese Lücke noch größer, wenn man das kleinere bis mittlere Marktsegment betrachtet. Vom gesamten Transaktionsvolumen sind etwa 8-13% (2023) dem Infrastrukturbereich zuzurechnen, jedoch signifikant wachsend, da 2022 dieser bei lediglich 4% (Campbell Lutyens) lag. Dieses Wachstum und die Finanzierungslücke in Verbindung mit einem durchschnittlichen Abschlag zum NAV von ca. 7% (bei LP-Transaktionen) machen diesen Markt zu einem attraktiven Segment.
Aus diesen Gründen sind wir überzeugt, dass ein Engagement im Sekundärmarkt signifikanten Mehrwert für unsere Investoren schafft. Wir beobachten derzeit LP-geführte Transaktionen, die zu einem Abschlag gehandelt werden, wie beispielsweise eine Transaktion, welche einen Fonds für erneuerbare Energien in Nordamerika beinhaltet, die wir momentan prüfen. Darüber hinaus ist das Umfeld für GPs nach wie vor herausfordernd, und der Rückstau an Anlagen, bedeutet, dass die GP-led Pipeline wächst und mittelfristig weiterhin attraktiv sein wird. Dies ermöglicht uns, den Aufbau eines diversifizierten und risikoarmen Portfolios von Infrastrukturanlagen mit einem attraktiveren Risikorenditen Profil im Vergleich zu einem traditionellen Direktfonds.
Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass das Potenzial des Infrastruktur-Sekundärmarktes enorm ist. Mit den bereits getätigten Secondaries haben wir aufgezeigt, dass wir mit unserem Know-how und Netzwerk ideal positioniert sind in diesem Marktsegment. Wir sind überzeugt, dass wir weiterhin von den zahlreichen Opportunitäten in unserer Pipeline, profitieren werden. Im langjährigen Vergleich ist dies einer der besten Märkte, in den man investieren kann.